NEWS vom 21.01.2014 | dasFachblatt.de
Bachhaus-Ausstellung "Blut und Geist" zur Musik in der NS-Zeit ist in Leipzig zu sehen
Eine der erfolgreichsten Ausstellungen des Bachhauses Eisenach, die 2009 konzipierte Schau "Blut und Geist - Bach, Mendelssohn und ihre Musik im Dritten Reich", wird ab dem 3. Februar im neueröffneten Mendelssohn-Haus in Leipzig wieder gezeigt.

- etwa sein "Sommernachtstraum" - nun von den Spielplänen zu verschwinden hatte. Sie erzählt von dem Bemühen, die These von der Überlegenheit der nordischen Rasse ausgerechnet an der Musik Bachs festzumachen, der aufgrund seines Stammbaums als "Deutschesten der Deutschen" erschien, während der erfolgreichste deutsche Komponist der Romantik nach den Nürnberger Gesetzen nun als Vollblutjude galt: Tituliert als ein gefährlicher "Zwischenfall" der Musikgeschichte, der zur "Verweichlichung" der deutschen Musik im 19. Jahrhundert entscheidend beigetragen habe. Quasi nebenbei zeigt die Ausstellung, dass die Verstrickung von Musikschriftstellern und Musikwissenschaftlern in die NS-Rassenpolitik nach dem Kriegsende völlig folgenlos blieb.
Auf Einladung seines Direktors Jürgen Ernst wird die Ausstellung nun ab dem 3. Februar für einige Monate im Leipziger Mendelssohn-Haus gezeigt. Es ist die erste Sonderausstellung im neuen Mendelssohn-Haus, das an diesem Tag nach einer baulichen Erweiterung und innovativen Neukonzeption des Museums
offiziell wiedereröffnet wird.
Sonderausstellung:
Blut und Geist - Bach, Mendelssohn und ihre Musik im Dritten Reich Ausstellung des Bachhauses Eisenach im Mendelssohn-Haus Leipzig
Goldschmidtstraße 12, 04103 Leipzig 03.02. - 31.08.14