Lilja Blooms Name taucht schon seit einigen Jahren immer wieder in der Musikwelt auf
Jetzt veröffentlicht die vielseitigen Künstlerin Ihr Album "more and more".
Bühnenauftritte lehnt Lilja Bloom kategorisch ab und es gibt wenige Interviews oder Texte, die der Spur der geheimnisvollen Künstlerin zu folgenvermögen. Als interdisziplinäre Künstlerin nimmt sie sich die Zeit für ihre Projekte in Bereichen wie Malerei und Design und ordnet die Musik nur als gleichberechtigtes Medium ihres Ausdrucks ein. So entstehen in ihrem Atelier verschiedene Werke, die medienübergreifend ein Ganzes bilden. Ihre Stimme hat, vielleicht auch gerade weil sie keine klassische Sängerin in dem Sinn ist, die Alben ihres Mannes Parov Stelar durch ihr ausgefeiltes Spiel zwischen Berührung und Distanz wesentlich geprägt, und über die gemeinsame Arbeit entstand so auch der Drang musikalische Solowerke zu verwirklichen, der vor einigen Jahren in die erste Single "Mother" mündete.

Der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist diesmal nicht nur dem Kreativprozess geschuldet, sondern auch einer Babypause. Und dieser neue Lebensabschnitt zeigt sich nicht nur in einer inhaltlichen Freiheit sondern auch durch ein äußerst gesundes Selbstbewusstsein.
Autobiografische Inhalte bleiben diesmal außen vor, beziehungsweise finden sich maximal noch in Ansätzen bei "Golden Arrow", wo es um das Auf und Nieder einer Beziehung geht.
Einen nicht unwesentlichen Teil des Albums bilden die Remixe, die für Lilja Bloom ein sehr wichtiger Part sind. So wie man selbst ständig auf der Suche nach neuen Aspekten und Akzenten der eigenen Arbeit ist, ist es spannend befreundete Künstler mit dieser Suche zu beauftragen. Die Ergebnisse sind dabei mehr als
zufriedenstellend ausgefallen. Parov Stelar, als erste Wahl bei dieser Suche, verwandelt den Titeltrack "more and more" in einen entspannten Club-Track. Der La Rochelle Band Remix versetzt "Golden Arrow" in ein anderes Jahrzehnt und untersucht wie der Song in einer 90er Club-Variante funktioniert. Und das A.G.Trio versucht sich neben "Golden Arrow" gleich auch noch an "Lovers Game", wobei bei ersterem die 80er-Schraube noch ein wenig mehr angezogen wird, während sich "Lovers Game" im Hier und Jetzt des modernen Electro-House wiederfindet.